Etappe 10 – Canterbury, Marlborough 2

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Kurz nach dem Arthurs Pass wollen wir auf dem Parkplatz eines Hotels übernachten. Dort angekommen stellen wir fest, dass alle Plätze zu schief sind, um dort ein Auge zuzutun – geschweige denn überhaupt zu liegen, ohne vom Bett zu kullern. Wir fahren also weiter – so weit, dass wir fast in Christchurch landen, unserem Ziel für den nächsten Tag.

In Christchurch machen wir eine Wanderung an der Küste, bevor Svea am nächsten Tag Reiten geht – 3 Stunden durch Wiesen, Lagune und Wald bis zum Strand, bei Christchurch Icelandic Horses. Nicht nur der Strand, sondern auch „Lukka“ (super knuddeliges Island-Pony) erinnert an Dänemark. Guide Marina, die dem schwedischen Winter entflohen ist, ist ein super Guide und lässt alle selbstständig am Strand reiten. Dieses Erlebnis lässt tatsächlich den letzten Ausritt am Moke Lake, der mit diesem absolut garnicht zu vergleichen ist, vergessen. Inga, die Hofbesitzerin, kommt ursprünglich aus Deutschland und freut sich, nach dem Ausritt noch kurz das eine und andere deutsche Wort zu wechseln.

Wir verbringen noch einige Tage in und um Christchurch, denn wir fühlen uns hier sehr wohl. Wie es der Zufall will, finden wir tatsächlich Arbeit für einige Tage in Richtung Ashburton. „Rakaia“ liegt zwar nicht in unserer Richtung zur Nordinsel, liegt aber nur 30 Minuten südlich. Da Bob zudem wieder etwas Wasser verloren hat und wir ihn, als übervorsichtige Deutsche, erst einmal beobachten möchten, fahren wir also nach Rakaia. Weiteres zu unserer Arbeit erfahrt ihr in unserem Beitrag „Arbeit Nr. 2 – Lilybulb Scaling in Rakaia“.

Nachdem wir etwas Geld verdient haben und Bozo einen Plan ausgearbeitet hat, Bob etwas weniger Wasser verlieren zu lassen, geht es wieder zurück nach Christchurch. Da Bozo sich, während Svea auf dem Isländerhof reiten war, mit Ingas Mann Peter bekannt gemacht hat, haben wir Glück und können seine Garage und ein paar Werkzeuge benutzen, um an Bob zu schrauben. Super lieb! Natürlich wird es spät und Inga und Peter bieten uns an, auf dem Hof zu übernachten.

Am nächsten morgen bietet Inga Svea an, noch einmal eine Tour mitzureiten. Inga hat sich einige Wochen vorher am Arm verletzt, sitzt das erste Mal nach der Verletzung wieder im Sattel und ist froh über Unterstüzung dabei, eine kleine Reiterin zu betreuen. Natürlich sagt Svea nicht nein! Da Bozo Peter in der Zeit beim Riesen-Hecke schneiden hilft, bekommt Svea den Ausritt sogar kostenlos.

Weiter geht es in Richtung Kaikoura. Auf dem Weg dorthin halten wir bei einigen schönen Aussichten und kleinen Walkways an. Dieses Mal dürfen wir ein sehr warmes, sonniges Kaikoura erleben und sehen, wie schön es hier ist (Rückblick: endloser Regen am Ankunftstag, grauer und wolkenverhangener nächster und Abreisetag). Wir übernachten auf dem uns nur überschwemmt bekannten Freedom-Campingspot und starten am nächsten morgen unsere 6-stündige Wanderung auf den 1.600m hohen Mt. Fyffe. Diesen Walk sollte man nicht unterschätzen: Der Aufstieg ist deutlich anstrengender als der beim Roys Peak in Wanaka, und das soll schon etwas heißen! Wir gehen/klettern knapp 3 Stunden nur steil bergauf -natürlich mit Pausen zwischendurch. Oben angekommen werden wir mit einer wahnsinnig atemberaubenden Aussicht belohnt, bevor wir den 2,5 stündigen Abstieg starten: Knie, nehmt euch in Acht! Und obwohl es nicht nass ist, ist es auf dem sandigen Geröll ziemlich rutschig.

Am nächsten Tag fahren wir nach Blenheim. Wir hoffen, hier noch einmal für eine Woche auf einem Weingut arbeiten zu können, denn im Internet (hervorragende Informationsquelle!) steht, dass dringend Arbeiter gesucht werden. Da Wochenende ist, wir am Montag keine Rückmeldung vom Büro bekommen und am nächsten Tag ein Feiertag ist, schreibt uns die zuständige Dame erst einige Tage später in schroffem Ton, dass aktuell keine Arbeit verfügbar sei. Wir fahren also nach ein paar Tagen in Blenheim weiter nach Picton.

In Picton, der Hafenstadt, aus der die Fähren zur Nordinsel ablegen, entschließen wir uns, mit einem Wassertaxi in die Marlborough Sounds zu fahren. Dort gehen wir 15km des insgesamt 70km langen Queen Charlotte Tracks. Wir haben wunderschöne Aussichten auf die Sounds und können sehr gut nachvollziehen, dass dieser Track ab Mitte des Jahres zu den handverlesenen Great Walks Neuseelands gehören soll! Man muss aber dazu sagen, dass diese 15km wie ein gemütlicher Spaziergang auf uns wirken, wenn wir an die ähnlich langen Wanderungen des Roys Peak und Mount Fyffe denken.. Vielleicht ist gerade deswegen diese Tour durch die abgelegenen Weiten des Queen Charlotte Sounds ein ganz besonders schönes Erlebnis,

Unsere letzte Nacht auf der Südinsel verbringen wir auf einem Freedom-Campingspot Nähe Picton, bevor wir, dieses Mal tagsüber und deutlich entspannter, die Fährfahrt zurück auf die Nordinsel auf uns nehmen.

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