Etappe 8 – Otago 2

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…und wieder einmal sind wir in Otago.

Das erste, was wir hier machen, ist schlafen. Direkt hinter der Grenze, beim ersten Zipfel des Lake Wakatipus finden wir auf einem super schrägen Freedom-Campingspot einen (vielleicht auch den einzigen) geraden Platz. Ihr fragt euch warum das so wichtig ist? Die Gradheit beim nächtigen in einem fahrbaren Untersatz ist entscheidend für die Laune am nächsten Tag und somit überlebenswichtig! Wir verbringen also tatsächlich jeden Abend 5 Minuten damit, den perfekten Winkel zu treffen indem wir ums Auto herum gehen (Bozo) und auf dem Bett probe liegen (Svea). Nun aber Ende mit dem kleinen Exkurs.

Weiter gehts am nächsten Morgen in Richtung Queenstown – der Party- und Action-Stadt Neuseelands. Von Bungee springen über Jet-Boot fahren bis hin zu Paragliding ist hier alles möglich. Da wir uns jedoch gerade den Cruise zum Doubtful-Sound geleistet haben, machen wir hier „nur“ zwei Walkingtracks. Einen an Bob’s Cove und einen zu einer alten kleinen Hütte im Wald.

Weil wir begeistert von der Berglandschaft sind und herausgefunden haben, dass auf einer Hochebene in unserer Nähe ein schöner Campingplatz an einem See und direkt daneben Pferde sind, fahren wir zum Moke Lake in Richtung des Gipfels von Ben Lomond. Bob ist ziemlich glücklich als wir oben ankommen, denn er hat die bislang steilste und hukkligste Schotterstraße hinter sich gebracht. Und wir sind es auch, denn hier ist es wirklich traumhaft schön.

Bericht von Svea
Eigentlich wollte ich nicht schon wieder Geld für’s Reiten ausgeben, aber da die Berglandschaft einfach zu schön und durch Zufall am nächsten Tag noch ein Platz auf einem Ausritt frei ist, kann ich natürlich nicht nein sagen. Am nächsten Morgen um 9Uhr geht es los. Wir reiten zu viert, inkl. Guide Jana, einem jungen Mädchen aus Deutschland. Zuerst fängt alles gut an. Mein Pferd Mana ist, genau wie fast alle anderen Pferde auf dem Hof, ein ehemaliger Traber, etwas hibbelig und aufmerksam, aber trotzdem gut zu händeln – bis wir anfangen zu galoppieren. Mana versteht sich offensichtlich nicht mit dem Pferd hinter ihm, tritt nach ihm aus, als es zu nah kommt und buckelt. Ich sage Jana Bescheid und kann ganz am Ende reiten, was das ganze auch nicht besser macht, denn nun giftet das Pferd vor uns Mana an und dreht sich teilweise sogar um, um nach Mana zu beißen. Fazit: Ich bin die ganze Zeit nur damit beschäftigt, Mana zurückzuhalten, was eigentlich kaum möglich ist, da er sich hinten überhaupt nicht wohlfühlt. Ziemlich anstrengend also. Die schöne Landschaft kann ich überhaupt nicht genießen. Als der Ausritt endlich und zum Glück ohne weitere Zwischenfälle vorbei ist und ich die Vorfälle melde, bekomme ich die Möglichkeit zwei Tage später noch einmal zu reiten.

Wir entscheiden uns also dazu, noch etwas länger beim Bergsee zu bleiben.

Die zwei Tage sind wirklich schön und erholsam. Am ersten Tag packen wir Surf- und Boogie-Bord aus und paddeln damit zur Halbinsel einmal quer über den See. Den zweiten Tag starten wir mit einer 2stündigen Wanderung um den See herum und gehen danach nochmal ins Wasser. Svea schafft es gerade so, die 400m zur Halbinsel rüber zu schwimmen – soooo kalt! Bozo kommt mit dem Boogie-Board nach, übergibt es an Svea und schwimmt mit Leichtigkeit den Weg wieder zurück. Auf der Halbinsel treffen wir außerdem auf Seb, der verträumt in die Ferne blickt.

Bevor wir am nächsten Tag wieder den Berg hinunter nach Queenstown fahren, reitet Svea noch einmal. Nun aber auf Pferd Alisha und nur mit Giude Lea (wieder ein junges Mädchen aus Deutschland). Dieses Mal hat Svea dann auch etwas mehr von der Landschaft mitbekommen, denn mit zwei Pferden, die sich verstehen, ist das ganze einfach etwas anderes. Das Problem bei diesem Ausritt hat eher Lea, denn sie kann ihr Pferd kaum halten – es galoppiert manchmal einfach los, erkennbar daran, dass Lea ohne ein Wort zu sagen plötzlich abdampft. Für Svea nicht wirklich schlimm, denn Alisha läuft einfach hinterher. Die Frage ist nur, was machen Leute, die noch nicht so oft auf einem Pferd saßen? Die hätten sich definitiv nicht halten können.. Das Fazit zum Reitstall ändert sich auch nach dem zweiten Ritt nicht, sondern verstärkt eher Sveas erste Meinung: Definitiv nicht zu empfehlen und unverantwortlich, Ausritte mit durchgehenden Pferden und völlig überforderten Guides überhaupt, und dann noch für so viel Geld anzubieten. Beim Durchsehen der Kommentare im Internet finden wir auch tatsächlich einige Leute, die hier vom Pferd gefallen sind und sich ernsthaft verletzt haben. Naja, nun auch genug von der Erfahrung.

Höchste Zeit das es weiter geht! Über Cardrona fahren wir nach Wanaka. Hier starten wir ziemlich früh in den Tag, denn wir machen die Roys Peak Wanderung: 7,8km Wegstrecke mit 1350 Metern senkrecht in die Höhe auf den Berggipfel und das gleiche wieder hinunter. Insgesamt sind hierfür 6 Stunden angedacht, wir schaffen es sogar in 5. Das hätten wir nie gedacht, denn dies ist unsere erste richtig große Wanderung. Als wir endlich wieder unten ankommen, sind wir glücklich und fertig und belohnen uns mit einem Sofa-Kino Besuch samt frisch gebackenen Cookies. Am nächsten Morgen unternehmen wir noch eine etwas kleinere Wanderung auf den Mount Iron in Wanaka, bevor es weiter in Richtung Westküste geht.

So wie wir in dieses 2.Mal in Otago gestartet sind, hören wir auch wieder auf. Mit schlafen. Kurz vor der Grenze zum Distrikt West Coast finden wir eine kleine Abzweigung von der Landstraße und dort einen Schlafplatz. Einen schönen Abschied genießen wir hier, schlafen wir hier doch unter einem doppelten Regenbogen ein..

„Otago 2 auf Flickr“

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